Zur ICD-10 Info Seite | Zur Kapitelübersicht | Zum V. Kapitel (F00-F99) |
---|
F40 Phobische Störungen
F40.0 Agoraphobie
Agoraphobie ohne Panikstörung in der Anamnese
F40.1 Soziale Phobien
Anthropophobie
F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien
Akrophobie
F40.8 Sonstige phobische Störungen
F40.9 Phobische Störung, nicht näher bezeichnet
F41 Andere Angststörungen
F41.0 Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst]
Panikattacke
F41.1 Generalisierte Angststörung
Angstneurose
F41.2 Angst und depressive Störung, gemischt
Ängstliche Depression (leicht oder nicht anhaltend)
F41.3 Andere gemischte Angststörungen
F42 Zwangsstörung
Inkl.:
Anankastische Neurose
F42.0 Vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang
F42.1 Vorwiegend Zwangshandlungen [Zwangsrituale]
F42.2 Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt
F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
F43.0 Akute Belastungsreaktion
Akut:
F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung
Traumatische Neurose
F43.2 Anpassungsstörungen
Hervorstechendes Merkmal kann eine kurze oder längere depressive Reaktion oder eine Störung anderer Gefühle und des Sozialverhaltens sein.
Hospitalismus bei Kindern
F43.8 Sonstige Reaktionen auf schwere Belastung
F43.9 Reaktion auf schwere Belastung, nicht näher bezeichnet
F44 Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen]
Hysterie
F44.0 Dissoziative Amnesie
Exkl.:
Alkohol- oder sonstige substanzbedingte amnestische Störung (F10-F19, vierte Stelle .6)
F44.1 Dissoziative Fugue
Exkl.:
Postiktale Fugue bei Epilepsie (G40.-)
F44.2 Dissoziativer Stupor
Exkl.:
Organische katatone Störung (F06.1)
F44.3 Trance- und Besessenheitszustände
Exkl.:
Zustandsbilder bei:
F44.4 Dissoziative Bewegungsstörungen
Psychogen:
F44.5 Dissoziative Krampfanfälle
F44.6 Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen
Psychogene Schwerhörigkeit oder Taubheit
F44.7 Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen], gemischt
F44.8 Sonstige dissoziative Störungen [Konversionsstörungen]
F44.9 Dissoziative Störung [Konversionsstörung], nicht näher bezeichnet
F45 Somatoforme Störungen
Exkl.:
Ausreißen der Haare (F98.4)
F45.0 Somatisierungsstörung
Briquet-Syndrom
F45.1 Undifferenzierte Somatisierungsstörung
Undifferenzierte psychosomatische Störung
F45.2 Hypochondrische Störung
Dysmorphophobie (nicht wahnhaft)
F45.3 Somatoforme autonome Funktionsstörung
Da-Costa-Syndrom
F45.4 Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
Psychalgie
F45.8 Sonstige somatoforme Störungen
Psychogen:
F45.9 Somatoforme Störung, nicht näher bezeichnet
F48 Andere neurotische Störungen
F48.0 Neurasthenie
Ermüdungssyndrom
F48.1 Depersonalisations- und Derealisationssyndrom
F48.8 Sonstige neurotische Störungen
F48.9 Neurotische Störung, nicht näher bezeichnet
Eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Die Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden. Allein die Vorstellung, daß die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt meist schon Erwartungsangst. Phobische Angst tritt häufig gleichzeitig mit Depression auf. Ob zwei Diagnosen, phobische Störung und depressive Episode, erforderlich sind, richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf beider Zustandsbilder und nach therapeutischen Erwägungen zum Zeitpunkt der Konsultation.
Panikstörung mit Agoraphobie
Soziale Neurose
Einfache Phobie
Klaustrophobie
Tierphobien
Exkl.:
Dysmorphophobie (nicht wahnhaft) (F45.2)
Phobischer Zustand o.n.A.
Bei diesen Störungen stellen Manifestationen der Angst die Hauptsymptome dar, ohne auf eine bestimmte Umgebungssituation bezogen zu sein. Depressive und Zwangssymptome, sogar einige Elemente phobischer Angst können vorhanden sein, vorausgesetzt, sie sind eindeutig sekundär oder weniger ausgeprägt.
Panikzustand
Exkl.:
Panikstörung mit Agoraphobie (F40.0)
Angstreaktion
Angstzustand
Exkl.:
Neurasthenie (F48.0)
Wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken sind Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den Patienten immer wieder stereotyp beschäftigen. Sie sind fast immer quälend, der Patient versucht häufig erfolglos, Widerstand zu leisten. Die Gedanken werden als zur eigenen Person gehörig erlebt, selbst wenn sie als unwillkürlich und häufig abstoßend empfunden werden. Zwangshandlungen oder -rituale sind Stereotypien, die ständig wiederholt werden. Sie werden weder als angenehm empfunden, noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen. Der Patient erlebt sie oft als Vorbeugung gegen ein objektiv unwahrscheinliches Ereignis, das ihm Schaden bringen oder bei dem er selbst Unheil anrichten könnte. Im allgemeinen wird dieses Verhalten als sinnlos und ineffektiv erlebt, es wird immer wieder versucht, dagegen anzugehen. Angst ist meist ständig vorhanden. Werden Zwangshandlungen unterdrückt, verstärkt sich die Angst deutlich.
Exkl.:
Zwangspersönlichkeit(sstörung) (F60.5)
Die Störungen dieses Abschnittes unterscheiden sich von den übrigen nicht nur aufgrund der Symptomatologie und des Verlaufs, sondern auch durch die Angabe von ein oder zwei ursächlichen Faktoren: ein außergewöhnlich belastendes Lebensereignis, das eine akute Belastungsreaktion hervorruft, oder eine besondere Veränderung im Leben, die zu einer anhaltend unangenehmen Situation geführt hat und eine Anpassungsstörung hervorruft. Obwohl weniger schwere psychosoziale Belastungen ("life events") den Beginn und das Erscheinungsbild auch zahlreicher anderer Störungen dieses Kapitels auslösen und beeinflussen können, ist ihre ätiologische Bedeutung doch nicht immer ganz klar. In jedem Fall hängt sie zusammen mit der individuellen, häufig idiosynkratischen Vulnerabilität, das heißt, die Lebensereignisse sind weder notwendig noch ausreichend, um das Auftreten und die Art der Krankheit zu erklären. Im Gegensatz dazu entstehen die hier aufgeführten Störungen immer als direkte Folge der akuten schweren Belastung oder des kontinuierlichen Traumas. Das belastende Ereignis oder die andauernden, unangenehmen Umstände sind primäre und ausschlaggebende Kausalfaktoren, und die Störung wäre ohne ihre Einwirkung nicht entstanden. Die Störungen dieses Abschnittes können insofern als Anpassungsstörungen bei schwerer oder kontinuierlicher Belastung angesehen werden, als sie erfolgreiche Bewältigungsstrategien behindern und aus diesem Grunde zu Problemen der sozialen Funktionsfähigkeit führen.
- Belastungsreaktion
- Krisenreaktion
Kriegsneurose
Krisenzustand
Psychischer Schock
Kulturschock
Trauerreaktion
Exkl.:
Trennungsangst in der Kindheit (F93.0)
Das allgemeine Kennzeichen der dissoziativen oder Konversionstörungen besteht in teilweisem oder völligem Verlust der normalen Integration der Erinnerung an die Vergangenheit, des Identitätsbewußtseins, der Wahrnehmung unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegungen. Alle dissoziativen Störungen neigen nach einigen Wochen oder Monaten zur Remission, besonders wenn der Beginn mit einem traumatisierenden Lebensereignis verbunden ist. Eher chronische Störungen, besonders Lähmungen und Gefühlsstörungen, entwickeln sich, wenn der Beginn mit unlösbaren Problemen oder interpersonalen Schwierigkeiten verbunden ist. Diese Störungen wurden früher als verschiedene Formen der "Konversionsneurose oder Hysterie" klassifiziert. Sie werden als ursächlich psychogen angesehen, in enger zeitlicher Verbindung mit traumatisierenden Ereignissen, unlösbaren oder unerträglichen Konflikten oder gestörten Beziehungen. Die Symptome verkörpern häufig das Konzept der betroffenen Person, wie sich eine körperliche Krankheit manifestieren müßte. Körperliche Untersuchung und Befragungen geben keinen Hinweis auf eine bekannte somatische oder neurologische Krankheit. Zusätzlich ist der Funktionsverlust offensichtlich Ausdruck emotionaler Konflikte oder Bedürfnisse. Die Symptome können sich in enger Beziehung zu psychischer Belastung entwickeln und erscheinen oft plötzlich. Nur Störungen der körperlichen Funktionen, die normalerweise unter willentlicher Kontrolle stehen, und Verlust der sinnlichen Wahrnehmung sind hier eingeschlossen. Störungen mit Schmerz und anderen komplexen körperlichen Empfindungen, die durch das vegetative Nervensystem vermittelt werden, sind unter Somatisierungsstörungen (F45.0) zu klassifizieren. Die Möglichkeit eines späteren Auftretens ernsthafter körperlicher oder psychiatrischer Störungen muß immer mitbedacht werden.
Hysterische Psychose
Konversionhysterie
Konversionsreaktion
Exkl.:
Simulation [bewußte Simulation] (Z76.5)
- Aphonie
- Dysphonie
Multiple Persönlichkeit(sstörung)
Psychogen:
- Dämmerzustand
- Verwirrtheit
Das Charakteristikum ist die wiederholte Darbietung körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, daß die Symptome nicht körperlich begründbar sind. Wenn somatische Störungen vorhanden sind, erklären sie nicht die Art und das Ausmaß der Symptome, das Leiden und die innerliche Beteiligung des Patienten.
Dissoziative Störungen (F44.-)
Lallen (F80.0)
Lispeln (F80.8)
Nägelkauen (F98.8)
Psychologische oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Störungen und Krankheiten (F54)
Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit (F52.-)
Ticstörungen (im Kindes- und Jugendalter) (F95.-)
Tourette-Syndrom (F95.2)
Trichotillomanie (F63.3)
Multiple psychosomatische Störung
Exkl.:
Simulation [bewußte Simulation] (Z76.5)
Hypochondrie
Hypochondrische Neurose
Körperdysmorphophobe Störung
Nosophobie
Exkl.:
Auf die körperlichen Funktionen oder die Körperform fixierte Wahnphänomene (F22.-)
Herzneurose
Magenneurose
Neurozirkulatorische Asthenie
Psychogene Formen:
- Aerophagie
- Colon irritabile
- Diarrhoe
- Dyspepsie
- Dysurie
- erhöhte Miktionshäufigkeit
- Flatulenz
- Husten
- Hyperventilation
- Pylorospasmen
- Singultus
Exkl.:
Psychische und Verhaltenseinflüsse bei anderenorts klassifizierten Störungen oder Krankheiten (F54)
Psychogen:
- Kopfschmerz
- Rückenschmerz
Somatoforme Schmerzstörung
Exkl.:
Rückenschmerzen o.n.A. (M54.9)
- Dysmenorrhoe
- Dysphagie, einschließlich "Globus hystericus"
- Pruritus
- Tortikollis
- Zähneknirschen
Exkl.:
Asthenie o.n.A. (R53)
Dhat-Syndrom
Psychasthenie
Psychasthenische Neurose
Psychogene Synkope